Sonntag, 28. September 2008

Wall-E

Es ist wieder Zeit für eine der eher selteneren Filmkritiken hier im Blog. Diesmal begutachtet wurde Wall-E und, um es kurz zu machen, es war einer der witzigsten Filme, die ich je gesehen habe.

Warum war der Film so gut? Zum einen läuft einen Großteil der Kommunikation zwischen Wall-E und diversen anderen Robotern nur über Gestik und (soweit auf einen Roboter anwendbar) Mimik ab. Zum zweiten bricht der Film mit vielen gängigen Klischees (hier bricht sich der weibliche Roboter jedenfalls nicht den Knöchel...) und zum dritten gibt es so viele liebenswerte Details (allein der Abspann im ägyptischen Wandmalerei-Stil oder der Pixar übliche Vorfilm), das man den Film einfach mögen muss.

Ich habe jedenfalls über weite Strecken im Kino gesessen und nur laut gelacht...

Montag, 22. September 2008

Kneipenlesung

Gestern Abend war die Paderborner Kneipenlesung diesmal zu Thema "Brutalst möglich". Und brutal waren die gelesenen Abschnitte auch, meistens zum Glück brutal lustig mit viel schwarzem Humor z.B. über einen Mann, dessen einzige Problemlösungsstrategie war auszurasten und zuzudrücken: Erst bei der Freundin, dann bei der Tube mit Ketchup ("Warum war Ihr Shirt so blutverschmiert?" "Das ist kein Blut, das ist Ketchup. Nach dem Mord wollte ich eine Currywurst essen, aber der Ketchup wollte nicht aus der Tube - da bin ich ausgerastet und habe zugedrückt")), schließlich (von außen) bei seiner eigenen Wohnungstür, die seine Familie entgegen seiner Anweisung offen gelassen hatte.

Mindestens einmal wurde es auch richtig brutal (detaillierte Beschreibungen von Gewalt wirken, dank meiner wilden Phantasie, meist stärker auf mich, als entsprechende Filme), was uns zu einer Diskussion über Tabus und den Zwang zu Tabubrüchen brachte: Es wird durch vorhergehende Tabubrüche immer schwerer, noch Tabus zum brechen zu finden.

Und wäre es nicht fast ein wahrhaftigerer Tabubruch z.B. eine Geschichte über einen Vergewaltiger zu erzählen, bei dem die Resozialisation (was ein häßliches Wort übrigens) zur Abwechselung erfolgreich verläuft?

Samstag, 20. September 2008

Weltkindertag

Heute ist Weltkindertag. Wir waren also (in inzwischen guter Tradition) mit der amnesty Gruppe in Paderborn auf dem Rathausplatz und (neben unserem normalen Informationsstand) haben Kinder malen lassen: Eine großes Plakat / "Postkarte" , auf der sie die Menschenrechtsstraße malen sollten, die wir für Paderborn gefordert haben.

Eine Menschenrechtsstraße für Paderborn? Ich finde, es wäre ein Symbol, dass zumindest, nun ja, symbolischen Charakter hätte und mit dem sich die Stadt deutlich zu den Menschenrechten bekennen würde.

Nachträglich ist es etwas schade, dass wir nicht zusätzlich für einen "echten" Fall Unterschriften gesammelt haben: Zu sehr ist die Forderung für die Menschenrechtsstraße allein ein "Wohlfühlthema", dem praktisch jeder zustimmen kann und das kaum praktische Bedeutung hat.

Interessant auch: Eine Doktorandin der Philosophie (die ihre Doktorarbeit über Menschenrechte schreibt) hat bei uns probeweise mit am Stand gestanden. Es war richtig spannend ihr zuzuhören, wenn sie mit Besuchern sprach, weil sie unsere Forderungen immer ein wenig philosophisch untermauerte.

Freitag, 19. September 2008

Kostenlose Kurse

Stanford, eine der besten Universitäten der Welt (nicht zu vergessen die Universität der Google Gründer), hat sich entschlossen einige seiner Informatikkurse frei verfügbar zu machen, eine Initiative, die ich sehr begrüße.

Im einzelnen sind das:

Programming Methology: Objektorientierte Designtechniken anhand von Java (in etwa das Äquivalent zu "Grundlagen der Programmierung")

Programming Abstraction: Weitergehender Kurs zu Softwaredesign auf der Grundlage von Programming Methology aber diesmal anhand von C++ (ich finde es übrigens gut, das beide Sprachen bei Stanford gelehrt werden)

Programming Paradigms: Noch weitergehender Kurs, der kurz wesentliche moderne Programmiersprachen, aber auch einige ältere, wie LISP abhandelt

Introduction to Robotics: Eine Einführung in die Robotertechnik

Natural Language Processing: Eine forschungsnahe Einführung in die Spracherkennung

Machine Learning: Der Kurs, der mich am meisten interessiert (und den ich mir in den nächsten Tagen bis zum Semesterbeginn näher anschauen werde). Behandelt werden klassische Maschinenlerntechniken wie Support Vector Machinen und Neuronale Netze, aber auch Clustering und einige Anwendungen.

The Fourier Transform and its Applications: Ein Kurs zur Fourier Transformation, den ich mir bei Gelegenheit auch sicher mal anschauen werde (Zumal die Fourier Transformation auch beim Maschinenlernen eingesetzt wird)

Linear Systems and Optimization: Ein weitergehender Kurs in der linearen Algebra

Convex Optimization I+II: Konvexe Optimierung... . Da ich grad Combinatorial Optimization lese, dürfte der Kurs eventuell eine gute Ergänzung sein. Nur Zeit dafür muss man erstmal finden.

Mittwoch, 17. September 2008

Die Heimreise


Zeit, Abschied zu nehmen von der Ile de Re und über einen weiteren Aufenthalt in Paris nach Hause zu fahren. Die Verabschiedungen von den anderen Sommerschulteilnehmern waren herzlich (mein Facebook Account wird langsam wirklich nützlich) und von La Rochelle aus sind einige noch bis nach Paris mitgefahren (aber niemand hatte dort noch groß Aufenthalt).

Paris kam mir an einem Wochentag sehr laut und voll und überhaupt nicht romantisch vor. Ich bin nach Montmatre gelaufen, um die Aussicht dort zu genießen (leider war kein Besuch bei Shakespeare & Company mehr möglich): Man kann fast ganz Paris von dort oben sehen, aber leider gabe es auch viele aufdringliche Schmuckverkäufer, so dass ich nicht unbedingt lange dort bleiben wollte.

Die Rückreise in der 1. Klasse war dann trotz einer Verspätung um 30 min zwischen Paris und Frankfurt erstaunlich unproblematisch: Ich habe zwar meinen Anschlusszug in Frankfurt verpasst, aber die Bahn erlaubt es, in einem solchen Fall, auch bei einem Ticket mit Zugbindung, beliebige Züge zu nehmen. Ich muss aber sagen, dass das Fahren in der 1. Klasse eigentlich nur auf internationalen Verbindungen Sinn macht: Dort bekommt man ein Essen umsonst an den Platz gebracht. Sonst sind die einzigen Vorteile ein etwas geräumigerer Platz, eine (kostenlose) Zeitung und theoretisch auch, dass man Essen am Platz bestellen könnte (aber praktisch war keiner da, der die Bestellung aufgenommen hätte).

Auf der Strecke zwischen Kassel und Warburg dann noch etwas witziges: Ein Polizist sitzt in einer Sitzgruppe neben mir neben einer Frau. Damit sie aufstehen kann muss er auch aufstehen, was er mit "Wir lassen sie doch nicht sitzen!" kommentiert. Und dann setzt er noch ein "Das tun wir mit anderen!" dahinter...

Samstag, 13. September 2008

Summer School - Final Week

Und hier der Abschlussbericht zu den Vorlesungen der zweiten Woche:

Learning with sparsity -inducing Norms (Francis Bach)

Zu kompliziert, zu weit an dem vorbei, was ich so mache. Um es kurz zu machen: Für mich völlig sinnlos


Active Learning and Control (Nando de Freitas)

Eine schöne Vorlesung über eine bunte Mischung an Themen. Zum einen wurde über aktives Lernen (Wie wähle ich am besten mein nächstes Trainingsbeispiel aus?) gesprochen, zum anderen aber auch über so verschiedene Dinge, wie Über-Kopf-fliegende Hubschrauber und Maschinenlernen bei Suchmaschinen.


Parametric and non-parametric Bayesian Learning (Manuel Davy)

Sehr technisch. Aber in den Grundzügen sehr interessant: Wie unterscheidet sich bayesches Lernen von der Maximum Likelihood Analyse?


Learning Theory of Optimal Decision Making (Csaba Szepesvari)

Nach Sutton die zweite Vorlesung über Reinforcement Learning. Nur das es sich diesmal um sogenanntes stateless learning handelte: Ein Experiment wird unendlichmal widerholt. Bei jeder der unabhängigen und identisch verteilten Wiederholungen, hat man I Optionen. Wie findet man nun die beste? Die Vorlesung wurde zum Ende hin auch sehr technisch, aber die guten Folien geben genug Gelegenheit zum Nacharbeiten.


Theoretical Foundations of Clustering (Shai Ben-David)

Die für mich beste Vorlesung: Zum einen wurde über verschiedene Versuche geredet, ein allgemeines Axiomensystem für Clusteringprobleme aufzustellen und zum anderen viel über die Komplexität von Clustering: Im allgemeinen Fall sind die meisten Clusteringprobleme NP-hart, aber in sehr vielen Fällen sind "clusterbare" Daten auch in annehmbarer Zeit zu clustern. (Es wurden jeweils versucht zu formalisieren, was "clusterbar" in diesen Fällen bedeutet)


On the Foundations and Applications of i-MCMC Methods (Pierre Del Moral)

Der schlechteste Vortrag der Summer School: Der Mensch hat eine Folie aufgelegt, dazu dann 10 Minuten zu jedem Stichpunkt auf der Folie etwas sehr technisches erzählt (Stichpunkte waren meist die Oberbegriffe). Ohne irgendwelche Vorkenntnisse hatte ich keine Chance, mitzukommen.

Freitag, 12. September 2008

Code Complete

Goto labels should be leftaligned in all caps and should include the programmer's name, home phone number, and credit card number.

Code Complete ist nach Effective C++ das zweite Fachbuch, das ich von Anfang bis Ende durchgelesen habe. Im Gegensatz zu Effective C++ ist es nicht für eine spezifische Programmiersprache geschrieben, sondern versucht allgemeine Ratschläge zu vielen, mit dem Programmieren zusammenhängenden Themen zu geben. Design, Testen, Codestruktur um nur einige zu nennen (der Autor nimmt es sich sogar heraus, ein Kapitel zum persönlichen Charakter zu schreiben).

Besonders die Abschnitte zur Fehlersuche und zum Code Feintuning waren für mich dabei sehr nützlich: In beiden wird mit harten Daten die Effektivität möglicher Fehlersuchprozeduren (von Unittests, bis zu formalen Reviews) bzw. Tuning Techniken (dabei wird aber stets betont, den Code vorher mit einem Profiler zu untersuchen um wirklich die Flaschenhälse zu verbessern) untersucht. Das heißt man kann für viele Kombinationen an Techniken gleich sehen, wie hoch der Anteil der durch sie entdeckten Fehler bzw. der Geschwindigkeitszuwachs voraussichtlich sein wird (natürlich nur ungefähr, da die Untersuchungen dazu eine hohe Varianz hatten).

Dazu betont das Buch immer wieder, wie wichtig es ist, den eigenen Code lesbar und verständlich zu halten und welche Mittel (von Kommentaren über passende Variablenamen bis zu flachen Vereerbungshierarchien) dazu geeignet sind, das zu erreichen.

Während Effective C++ sich wirklich stark auf C++ konzentriert, ist Code Complete also fast universell für jeden Programmierer nützlich.

Donnerstag, 11. September 2008

Pin- und Fußball

Zwei Dinge heute:

Zum einen ist unser Team gestern im Halbfinale unglücklich aus dem MLSS Fußballturnier geflogen... 2:2 haben wir in der regulären Zeit gespielt und dann im Sudden Death mit viel Pech verloren. (Das Hauptproblem in der regulären Zeit war, dass Tore von Mädchen doppelt zählen: Eine ärgerliche Regel.) Jedenfalls habe ich jetzt ganz viele blaue Flecken und Schrammen für nichts.

Zum anderen funktioniert nun das Pinball Spiel im Barbereich (die erste Woche war es kaputt). Und ich muss sagen: Ich habe noch nie ein Pinball Spiel gesehen, bei dem einem die Extrabälle und Spiele so hinterhergeschmissen wurden. Für einen Euro bekommt man zwei Spiele, aber es ist nicht unüblich mit mehr Spielen aufzuhören, als man angefangen hat, weil normalerweise die Lust vor den Extraspielen ausgeht. Jedenfalls ist es von den kostenlosen Pinnball Spielen bei Google keine große Umgewöhnung.

Meinen Geburstag gestern habe ich gut verlebt, auch wenn hier keiner davon wusste: Das Wetter war richtig gut und es gab auch zur Abwechselung sehr gutes Essen.

Dienstag, 9. September 2008

Werwölfe und Fußball

Wir haben Werwölfe gespielt. Unsere Spezialcharaktere waren: Seher, Hexe, Amor, kleines Mädchen, Jäger.

Leider habe ich herausgefunden, dass das Spiel bei diesen Spezialcharakteren für die Werwölfe nur sehr schwer zu gewinnen ist: In der ersten Nacht kann das Mädchen einfach mit offenen Augen alle Wölfe sehen. Das die Wölfe sie dann töten ändert nichts: Die Hexe rettet den Toten der ersten Nacht (Die Hexe weiß natürlich nicht, ob tatsächlich das Mädchen umgebracht wurde, aber das ändert nichts am weiteren Spielverlauf). Am ersten Tag kennt nun das Mädchen alle Werwölfe und gibt sich zu erkennen (Es kann nun dazu kommen, dass sich mehrere "kleine Mädchen" zu erkennen geben, dazu später mehr). Nachdem sich das Mädchen zu erkennen gegeben hat kann nun die Dorfgemeinschaft zunächst das Mädchen töten, um sich ihrer Identität zu vergewissern und in den darauffolgenden Nächten die Menschen, die vom Mädchen angezeigt wurden (mit Hilfe der Hexe und des Jägers war bei uns dann nach dem zweiten Tag Schluss).

Sollten sich mehrere "kleine Mädchen" zu erkennen geben, so sind alle bis auf das echte Wölfe (oder ein anderer Dorfbewohner ist sehr dumm). Man kann also einfach irgendeines der "Mädchen" in der ersten Nacht töten, bis man das echte gefunden hat.

Schwer nur, wenn man mit einem Haufen von Semi-Alphamännchen spielt, die anderen vom Sinn dieses Plans zu überzeugen: Irgendwann habe ich mir Yorts Stimme "geliehen", damit er für mich redet... und trotzdem fühlen sich meine Stimmbänder noch heute rauh an vom vielen reden.

Außerdem haben wir gestern Fußball gespielt: Nach einem langen Tag mit Vorlesungen ein guter Weg, überschüssige Energie abzubauen.

Montag, 8. September 2008

St. Martin

Gestern sind wir mit dem Fahrrad über die Insel nach St. Martin gefahren. St. Martin ist ein schönes, typisch französisches Dörfchen. Etwas touristisch, aber trotzdem Gelegenheit für ein paar Fotos.

Die Architektur der französischen Dörfer und Städte hier ähnelt sich übrigens ziemlich: Man kann kaum eine Stadt von der anderen unterscheiden. Die Häuser sind im Gegensatz zu deutschen Städte auch viel älter: Spätauswirkungen des 2. Weltkriegs.

Sonntag, 7. September 2008

Bunkernacht und Wochenrückblick

Die erste Woche MLSS ist vorbei. Zeit also für einen kleinen Wochenrückblick und eine Übersicht über das, was wir hier so machen.

Wir hatten in der ersten Woche 5 (Kleinst-)Vorlesungen zu je 6 Stunden.


"Reinforcement Learning and Knowledge Representation" (Rich Sutton)

Einer der beiden Kurse, die sich auch mit künstlicher Intelligenz im generellen (im Unterschied zur reinen Funktionsapproximation) beschäftigen. Die Grundthese von Sutton ist, dass künstliche Intelligenz aus Erfahrungen lernen sollte. Auf dieser Grundlage wurden dann verschiedene Algorithmen zum lernen aus abgeschlossenen Episoden vorgestellt (Time Difference Learning und Sarsa vor allem). Witzig: Sutton ist der Autor der Folien, die auch an der Uni Paderborn im Maschinenlern Kurs verwendet werden. Er erklärt es aber natürlich viel besser.


"Feature Selection" (Isabelle Guyon
)

Leicht verständlich, aber nicht unbedingt sehr interessant, da Feature Selection für neuere ML Verfahren oft nicht nötig ist. Spannend war aber ein Algorithmus zum entdecken von kausalen Zusammenhängen zwischen einzelnen Features (im Unterschied zur reinen Korrellation)


"Introduction to Kernel Methods" (Stephane Canu)

Sehr technisch. Am Anfang wurde eine gute Übersicht gegeben, was Kernel Methods eigentlich sind und ich weiß nun auch, welche Artikel ich lesen muss, um endlich zuverstehen, was eine SVM ist (leider wurde es in seinem Vortrag vorausgesetzt). Der Rest der Vorlesung bestand leider aus Formeln, für die mir die Voraussetzungen fehlten.


"
Overcomplete Representations with Incomplete Data: Learning Bayesian Models for Sparsity" (Patrick Wolfe)

Noch technischer und noch mehr vorkenntnislastiger... . Aus diesem Vortrag habe ich wirklich nichts mitgenommen.


"
Supervised and Unsupervised Learning with Energy-Based Models" (Yann LeCun)

Der zweite Vortrag, der sich mit "echter" künstlicher Intelligenz befasst hat. Es ging um das lernen von "Energieoberflächen", welche passenden Mustern eine niedrige Energie zuordnen und unpassenden eine hohe. Das alles im Rahmen von "tiefen" neuronalen Netzen und mit Backpropagation als Lernalgorithmus (es wurde auch viel zu den schwächen von Backpropagation bei tiefen neuronalen Netzen gesagt). Die Ergebnisse waren beeindruckend: Online-Gesichtserkennung, Handschrifterkennung, ein autonom fahrender Roboter. Ich denke eines meiner nächsten Projekte wird es sein, ein neuronales Netz für ein einfaches Spiel zu bauen und zu trainieren.


Gestern abend sind wir dann auf dem Strand zu einem alten deutschen Bunker gelaufen und haben in ihm ein Lagerfeuer gemacht (der Bunker war zu beiden Seiten offen, so dass der Wind hindurch konnte). Eine interessantes Erlebnis, zumal es erforderte in der Nacht über Steine und Klippen zu klettern, um den Bunker zu erreichen (zum Glück haben wir auf dem Rückweg einen Weg über den Strand gefunden: Wir wurden von einem schlimmen Regenschauer erwischt und ich hätte nicht über die nassen Steine klettern wollen). Während es nicht regnete war der (zeitweise von nur wenigen Wolken getrübte) Sternenhimmel sehr sehenswert: Kaum eine größere Stadt in der Nähe um ihn micht Licht zu verschmutzen. Ein oder zwei Fotos habe ich auch gemacht, aber sie kommen später. Sich innerhalb eines Rudels Informatiker außerhalb des vertrauten Kellers zu befinden ist immer wieder für ein paar spannende Erlebnisse gut...

Samstag, 6. September 2008

Leuchtturm mit Randnotizen

Gestern bin ich (während für die anderen eine nicht besonders nützliche Übung gehalten wurde) zum nahen Leuchtturm gewandert und habe mir von dort einen Überblick über die Nordspitze der Ile de Re gemacht. Zum Glück hat es währenddessen nicht geregnet, aber der Wind oben auf dem Turm war schon beeindruckend (wenn man sich in den Wind gedreht hat, bekam man eine Andeutung des Gefühls beim Skydiving). Fotos sind auch online, einige davon auch aus den letzten Tagen.

Wir teilen uns die Relaisoleil übrigens mit einer französischen Reisegruppe älterer Menschen. Es ist immer wieder interessant zu beobachten, welche Interaktionen sich ergeben: Es ist zum Beispiel nicht unüblich, dass man beim Kickerspielen oder Surfen im Barbereich von einem faszinierten Grüppchen Menschen beobachtet wird. Auf der anderen Seite haben einige von uns auch an dem traditionellen Tanzabend der Reisegruppe teilgenommen (französische Volksmusik ist übrigens ziemlich schön, finde ich).

Außerdem habe ich the girl from chimel, das Buch, welches ich in Shakespeare & Company gekauft habe, durchgelesen. Das Buch ist aber nicht mehr als eine Randnotiz wert: Es versucht durch Einfachheit und Natürlichkeit zu verzaubern, wirkt dabei aber nur naiv, unzusammenhängend und ohne richtige Aussage.

Freitag, 5. September 2008

Web Urbanist

Heute nur ein kurzer Eintrag mit einem Link zu einem Blog, das ich sehr mag. Vor allem die Fotos von verlassenen Städten und Gebäuden sind sehr sehenswert finde ich (und von diesen vor allem diese hier).

Donnerstag, 4. September 2008

La Rochelle, Essen in der Relaisoleil, Sport

Gerade gab es Abendessen: St. Jakobs Muscheln mit Brokkoli. Aber natürlich nur für die Nichtvegetarier: Die Vegetarier bekamen stattdessen Brokkoli mit 20 g Käse überbacken. Habe ich schon erwähnt das ich hier öfter mal von meinem Vegetariertum abweiche? Nachdem es an den ersten paar Tagen für Vegetarier mittags und abends grundsätzlich Omlett gab, habe ich das für nötig befunden.

Dafür sind die Fotos von La Rochelle online: La Rochelle ist eine schöne, leider aber ziemlich touristische Küstenstadt. Der kleine, mit zwei Kettentürmen gut gesicherte, Hafen ist aber einen Besuch wert. Außerdem habe ich dort etwas erlebt, was bei keinem Frankreichbesuch fehlen darf: Eine Gewerkschaftskundgebung (die Gewerkschaftler saßen auch mit mir im TGV).

Bald soll es hier ein Fußballturnier für die Maschinenlernenden geben: Habe mich schon in ein Team eingetragen und freue mich darauf...

Mittwoch, 3. September 2008

Paris

Draußen regnet es. Es regnet nicht nur, es strömt. Und ich sitze auf einem Plastikstuhl im Barbereich der Ferienanlage und warte darauf, dass es endlich Frühstück und damit einen warmen Tee gibt.

Zeit also, sich an bessere Zeiten zu erinnern und den ausführlichen Bericht über Paris zu schreiben (zumal auch die Fotos jetzt online sind).

Es begann damit, dass man sich im Est Hotel nicht an meine Buchung erinnern konnte. Ein etwas ärgerlicher Umstand, da es schon recht spät war und ich außerdem müde war und nicht noch ein anderes Hotel suchen wollte. Wenigstens war die Rezeptionistin freundlich und nach einigem Suchen entdeckte sie, dass sie zwar nicht meine Buchungspapiere hatte, mich aber dafür bereits für einen Raum eingeplant hatte, den ich dann auch beziehen konnte. Ich glaube ich habe an dem Tag nichts mehr gemacht als zu schlafen, sicherlich 10 Stunden lang.

Mein eigentlicher Tag in Paris war dann dank großteils sonnigem Wetter sehr schön: Angefangen habe ich frühmorgens mit der Kathedrale von Notre Dame, die im gotischen Stil recht interessant ist (ich hätte sie mir allerdings größer vorgestellt, man kann sie, glaube ich ganz gut mit dem Kölner Dom vergleichen), dann bin ich das St. Michel Boulevard runtergewandert und habe in einem Starbucks (übrigens: Manchmal ist man sehr froh, dass es überall diese Fastfood Ketten gibt: Man weiß, was einen erwartet und man kennt auch die nötige Kommunikation fast auswendig) einen Kakao getrunken.

Danach habe ich sicherlich 2h im Buchladen "Shakespeare & Company" verbracht (was sehr beruhigend war, da man dort selbstverständlich Englisch gesprochen hat). Das schöne an dem Laden ist, dass er zusätzlich zu den zu verkaufenden Büchern im Erdgeschoss auch noch ein Obergeschoss hat, in dem sehr viele sehr alte Bücher stehen, die man lesen, aber nicht kaufen kann: Ich habe sicherlich eine Stunde damit verbracht ein Essay aus diesem Buch zu lesen (man bemerke übrigens, dass es "Volume 3" ist und die Summe bei 3 anfängt).

Nach Shakespeare & Company bin ich die Seine runter über das Louvre und die Champ de Elysee bis zum Eiffelturm gewandert: Alle diese drei Orte sind wirklich richtig beeindruckend groß und ehrfurchterweckend (vor allem das Louvre: Man sieht von außen einen gigantischen Palast und dann fällt einem ein, dass dieser komplett mit Kunst gefüllt ist... deswegen habe ich auch garnicht erst versucht es zu betreten)

Vom Eiffelturm bin ich dann mit der "Straßenbahn" (die unterirdisch ist) und der Metro wieder zurück zum Hotel. Die Pariser Metro ist übrigens nicht sehr benutzerfreundlich: Um ein Ticket zu kaufen muss man sich mit Automaten auseinandersetzen die völlig eigenartige und ungewohnte Bedienelemente benutzen (z.B. eine große "Rolle" die man umherrollen muss, um Auswahlen zu machen).

Am besten gefallen hat mir, würde ich sagen, Shakespeare & Company und das wird wohl auch der Ort sein an dem ich den Parisabend meiner Rückreise verbringe.

Dienstag, 2. September 2008

Ile de Re

Gestern bin ich von Paris weiter nach La Rochelle gefahren und von dort mit einem Bus zur Ile de Re weitertransportiert worden.

Die Sommerakademie befindet sich in einem kleinen Feriendorf (jeder Teilnehmer hat ein kleines Bungalow mit einem Zimmer und einem sehr kleinen Bad), das wir mit einer Seniorengruppe teilen.

Es sind überraschend viele Deutsche hier (Hamburg, Berlin, Kaiserslautern, ...), aber auch viele internationale Studenten.

Einige zufällige Beobachtungen:

- Eine Teilnehmerin hat einen Fingerring, auf dem eine Taste einer alten Tastatur ist :-).
- Abends ins Meer zu rennen bedeutet, dass morgens die Sandalen voll Sand sind.
- Franzosen kennen keine Tassen für Tee, sie trinken aus großen Schalen, wie wir sie fürs Müsli benutzen
- Einige Teilnehmer hier reden davon, dass die Industrie "zu wenig ans Maschinenlernen glaubt" und fragen sich schüchtern, ob sie diese oder jene Größe des Maschinenlernens ansprechen sollen (aber mir würde es mit Papadimitriou vermutlich ähnlich gehen...)

Ich habe Fotos von La Rochelle und Paris gemacht, die gerade hochgeladen werden...