Donnerstag, 29. Mai 2008

Ile de Re

Heute ist (nach dem ich letztes Jahr abgelehnt wurde) die Akzeptanzmail der Machine Learning Summer School auf der Ile der Re gekommen. Ich kann mich also auf 2 Wochen Frankreich freuen und bin gespannt ob ich dort etwas nützliches lernen kann... .

Die Vorlesungen hören sich interessant an: Vor allem die Kurse über Clustering (ich muss mal ein paar Praktikanten hier fragen, wie der Professor so ist... sehr viele Praktikanten hier kommen von Waterloo) und bayesches Lernen machen mich neugierig.

Mittwoch, 28. Mai 2008

Laser Tag

Ich war heute kindisch und habe mit 7 anderen Praktikanten Laser Tag gespielt. Beim Laser Tag bekommt jeder Spieler eine Weste mit Sensoren umgehangen und eine Laserpistole und auf geht die Jagd nach anderen Spielern. Erinnert ein wenig an 3-d Shooter (deutlich mehr übrigens als Paintball durch die wilden Lichter und Effekte) und war für ein paar Stunden äußerst unterhaltsam... ich habe einen guten 4. Platz rausgeholt, dank Valkyrie (übrigens ein äußerst interessanter Name: Valkyrie Savage. Ich würde gerne die Eltern kennenlernen).

Dienstag, 27. Mai 2008

Indien

Ich habe gerade ein längeres Gespräch mit meinem neuen Mitbewohner über die politischen Systeme von Indien und Deutschland gehabt.

In einigen Dingen ähneln sie sich, in den meisten nicht: Indien ist in Wahlbezirke aufgeteilt, in denen die Bürger für Kandidaten stimmen. Der Kandidat mit der Mehrheit gelangt ins Parlament.
Eine Reglung also, bei der die Mehrheit im Parlament durchaus von einer Partei gestellt werden kann, die nicht die Mehrheit der Bevölkerung hinter sich hat.

Ähnlich wie in Großbritannien (und vermutlich von dort übernommen) gibt es auch ein Oberhaus, in dem neben Vertretern der Bundesländer auch 20 vom Präsidenten ernannte Mitglieder sitzen.

Überbevölkerung und Korruption scheinen ein großes Problem zu sein. Ashish drückte es sehr treffend aus: Im Gegensatz zum kommunistischen China, das es den Menschen verbieten kann, in die Städte zu ziehen oder Kinder zu bekommen, ist Indien eine Demokratie und kann solche Mittel nicht anwenden. Und Korruption erzeugt einen Teufelskreis: Sie entsteht unter kleinen Beamten, die nicht gut bezahlt werden. Firmen siedeln sich aber nur ungern in Gebieten an, in denen eine hohe Korruption herrscht. Und genau diese Firmen wären nötig um die Wirtschaft zu stärken und so auch das Gehalt der Beamten zu erhöhen... . 

Montag, 26. Mai 2008

Enders Game

It had to be a trick or you couldn't have done it. It's the bind we were in. We had to have a commander with so much empathy that he would think like the buggers, understand them and anticipate them. So much compassion that he could win the love of his underlings and work with them like a perfect machine, as perfect as the buggers. But somebody with that much compassion could never be the killer we needed.

Enders Game ist ein Klassiker der Science Fiction und ein wirklich lesenswertes Buch. Es geht um einen Krieg der Menschen gegen eine Außerirdische Rasse, ein Krieg bei dem es um das Überleben der Menschheit gehen könnte und ein Krieg der sich anscheinend nur durch ein Mittel gewinnen lässt: Einen alles überragenden, nie dagewesenen Strategen.

Dieser Stratege soll Ender werden und die meiste Zeit über beschäftigt sich das Buch mit seinem Training (es gibt übrigens deutliche Parallelen zu Starship Troopers [Buch, nicht Film!], nur das Ender kein einfacher Soldat, sondern höchster Kommandeur ist) und seinem Innenleben. 

Ender wird systematisch isoliert und vor immer schwerere Aufgaben gestellt. Stets ist er Teil eines von ihm nicht einzusehenden, allumfassenden Plans. Man könnte sagen, dass seine Menschlichkeit systematisch dem Überleben der Menschheit geopfert wird und eine der wichtigsten Fragen, die das Buch stellt, ist, ob dies legitim ist. Gleichzeitig beschäftigt sich das Buch mit dem Geschehen auf der Erde, der Manipulierbarkeit von Menschen und vielen Aspekten der Psychologie der Macht

Das Buch kann diese Fragen auf 324 Seiten natürlich nicht beantworten und oft werden sie auch nur angeschnitten. Aber sie werden auf eine höchst spannende Art und Weise gestellt und verdeutlicht. Wer sich auch nur ein wenig für Science Fiction interessiert, sollte dieses Buch gelesen haben.

Sonntag, 25. Mai 2008

From Mountain View to Morro Bay

Meine Eltern machen für die nächsten 2 Wochen Urlaub in Kalifornien und ich spiele an den Wochenenden ein wenig Reiseführer für sie.

Heute sind wir in einem Mietwagen die Big Sur von Monterey bis nach Morro Bay herunter gefahren. Big Sur ("großer Süden") wird die Pazifikküste Kaliforniens in diesem Gebiet genannt (siehe auch Big Sur von Jack Kerouac), die sich vor allem durch felsige Klippen, steile Abhänge und einige wunderschöne, schwer zu erreichende Strände auszeichnet. 

Die Route 1 windet sich am Abhang entlang und über einige weite Brücken über Abgründe oder kleine Flüsse und man kann die Aussicht auf den Pazifik oder die Berglandschaft genießen.

Morro Bay ist eine kleine Hafenstadt, die sich vor allem durch den namensgebenden Morro Rock auszeichnet: Ein großer, vor der Stadt im Meer liegender Fels. Leider konnten wir Morro Bay nur kurz besichtigen, da die Fahrt entlang der Big Sur schon viel Zeit in Anspruch genommen hatte aber vielleicht komme ich nocheinmal zum wandern dorthin (oder zu einem der vielen State Parks entlang der Big Sur).

Fotos findet ihr hier.

Freitag, 23. Mai 2008

Indiana Jones

Heute war die Erstvorstellung vom neuen Indiana Jones, die ich mit meinem Host und ihrem Ehemann besucht habe. (Nachdem wir indisch Essen waren, ich habe meinen Host gefragt, ob indisches Essen wirklich so scharf ist, wie man gemeinhin meint, und sie meinte das man normalerweise nur ein kleines scharfes Gericht zusammen mit viel neutralem ißt)

Der Film war witzig und kurzweilig, auch wenn er ein ganz klein wenig übertrieben wirkte... . Das Ende war überraschend, es hat aber nicht ganz in die Atmosphäre gepasst... . Doch im großen und ganzen habe ich den Film gemocht, auch wenn es kein Kunstwerk ist, wie die ursprünglichen Indiana Jones Filme. Es ist aber beeindruckend, das Harrison Ford immer noch seinem Beruf nachgeht.

Mittwoch, 21. Mai 2008

Napa revisited

Ich habe die Fotos von Kripa bekommen und hochgeladen.

Kripa studiert an der Purdue University und kommt ursprünglich aus Indien aus einem Dorf, das keine Elektrizität hatte. Seine Eltern sind in die nächste Stadt gezogen und nun ist er in die USA gezogen. Wie schnell sich ein Leben ändern kann.

Montag, 19. Mai 2008

Napa Valley

Heute war ich mit Devin, Kripa und Karthik auf einem Roadtrip nach Napa. Dort waren wir in der Sterling Winery (Fotos folgen) und sind durch den Bothe-Napa Statepark gewandert.

Die Winery lag auf einem sehr schönen Hügel, den man mit einer Seilbahn erreichen konnte und von dem man einen sehr guten Ausblick auf das Napa Tal hatte - ein Tal zwischen Napa und Calistoga voll mit Weinbergen und Weingütern. (Randnotiz: Das Standardhintergrundbild für Windows XP ist eine Landschaft im Napa Tal). Außerdem haben wir dort 5 Weine getestet, die (bis auf den letzten, der zu süß war), alle sehr gut geschmeckt haben (vor allem die beiden Rotweine). 

Danach sind wir durch den Bothe-Napa Statepark gewandert, der (neben steilen Wanderwegen) eine beeindruckende Bergwaldlandschaft hat. Wir sind an einem kleinen Bach entlanggewandert, der an einigen Stellen durch Trittsteine gekreuzt wurde. Überall waren alte Bäume und Baumstümpfe und auf den Hügelspitzen hatte man eine wunderbare Aussicht auf den Rest des Parks. (Und ich habe einen guten Wanderstock gefunden)

Am Abend sind wir dann weiter nach Calistoga und haben dort in einem italienischen Restaurant zu Abend gegessen...

Das Gefühl, auf einem US Highway autozufahren unterscheidet sich übrigens ganz wesentlich vom Gefühl auf deutschen Autobahnen: Durch das niedrige Geschwindigkeitslimit fährt jeder mehr oder weniger mit derselben Geschwindigkeit. Es kann vorkommen, dass man die ganze Fahrt über hinter demselben Auto herfährt, was der Reise eine Art Ruhe und Unveränderlichkeit gibt. Ich mag das Gefühl sehr und freue mich darauf, hier ein Auto zu mieten.

Hier einige Fotos. Kripa hat auch einige Fotos gemacht, die ich bald verlinken werde.

Sonntag, 18. Mai 2008

The Philosophers Apprentice

Es gibt genau einen Grund sich The Philosophers Apprentice zu kaufen: Es sieht schön im Bücherregal aus.

Die Grundidee ist eigentlich sehr interessant: Mittels Klontechnik wurde auf einer abgelegenden Insel Londa erschaffen: Ein Mädchen, das zwar unglaubliche intellektuelle Fähigkeiten hat, aber keinerlei moralischen Kompass. Ein Philosoph wird eingestellt um Abhilfe zu schaffen.

Leider tritt bereits auf Seite 25 ein Baum auf, dem Biologen ein rudimentäres Gehirn angewachsen haben. Und gleich noch eine Lunge und einen Kreislauf dazu. Dies ist übrigens kein Science Fiction Buch. Und der Baum ist auch kein zentrales Element, sondern wird eigens eingeführt um einen kleinen Nebenpunkt zu verdeutlichen.

Keinen moralischen Kompass zu haben erschöpft sich in einem vergleichsweise überdurchschnittlichen Gebrauch des Wortes "fuck" und endlosem Herunterleiern von belanglosen und uninteressanten Fakten:

In 1859 the French daredevil Charles Blondin crossed Niagara Falls on a tightrope. The phylum Schizophyta comprises two thousand species of bacteria. Cyrus the Great, Persia's brilliant warrior and statesman, conquered Babylon in 500 BC.

Die Heilung dieses Zustandes erfolgt unproblematisch durch ein paar Rollenspielchen und da das für ein Buch nicht ausreicht wird eine Verschwörung eingeführt und es gibt auf einmal drei geklonte Mädchen, was in ca. 50 Seiten abgehandelt wird.

Danach erscheinen 6000 Klonkrieger und belagern eine Stadt, eine Replik der Titanic wird auf ihrer Jungfernfahrt entführt, Charaktere erscheinen und werden lieblos weggeworfen, wenn das Buch sich mal wieder entscheidet eine andere Richtung einzuschlagen und schlußendlich läßt sich unser Klonmädchen von einem Klon der eigenen (genetischen) Mutter mit dem Schwert eines spanischen Konquistators erdolchen.

Ach ja: Das ist kein Science Fiction Buch. Sowas passiert ja auch anerkanntermaßen täglich in unserer Nachbarschaft.

Was wirklich schade ist, ist das in diesem ganzen Kuddelmuddel (mindestens) eine Geschichte verborgen ist, die es wert wäre, vernünftig erzählt zu werden:

Die eines Mädchens das versucht anhand idealistischer Regeln in unserer Welt zu leben und dabei schließlich gegen die Wand rennt.

Aber das ist eine leise Geschichte und dieser Autor müsste die Bedeutung von "leise" wohl erst im Wörterbuch nachschlagen. 

Freitag, 16. Mai 2008

Tech Talk

Bei Google gibt es regelmäßig sogenannte "Tech Talks": ca. einstündige Vorträge zu Themen aus einem weiten Bereich von Gebieten (die meisten natürlich aus der Informatik, aber auch viel anderes von Politik bis zur Tierfotographie). Einige der Vorträge, die keine für Google als Firma kritischen Informationen enthalten werden auch veröffentlicht.

Ich versuche jede Woche zu einem dieser Vorträge zu gehen und nun ist es zum erstenmal passiert, dass ein Vortrag, den ich besucht habe, ins Netz gestellt wurde.

Es geht darum, wie PR Firmen versuchen, scheinbare "Graswurzelbewegungen" zu gründen und über sie die öffentliche Meinung zu beeinflussen:




P.S. : Es sind hier fast 40° Celsius... gut das es Klimaanlagen gibt!

Donnerstag, 15. Mai 2008

Fotos mit Orangensaft

Orangensaft hier ist etwas ganz anderes als Orangensaft zuhause: Er ist viel teurer, aber grundsätzlich frisch gepresst und man hat wirklich das Gefühl, Orangen zu trinken. Der Saft ist eher ein Schaum, als eine Flüssigkeit und wir mit einem Strohhalm getrunken.

Ansonsten ist die Umstellung auf die Nahrung hier eigentlich gar nicht so schlimm, bis auf eine Ausnahme: Es. Gibt. Keinen. Käse. (außer Cheddar) . Das ist so ziemlich das einzige woran ich wirklich leide. Gut. Es gibt auch kein Brot, wie in Deutschland, aber dafür gibt es Bagels zum Frühstück und ein Bagel ist besser als ein Brötchen. Außerdem gibt es oft Baguettestückchen, die den zweiten Zweck von Brot, nämlich das aufwischen von Soße, übernehmen können.

Wo wir gerade bei Essen sind kann ich auch noch zu der zweiten Sache kommen, vor der man mich gewarnt hat: Komische Maßeinheiten.

Nun. ja. Es gibt hier viele komische Maßeinheiten, aber bei fast allem (außer Temperaturen, aber inzwischen weiß ich, dass 100° zwar sehr warm aber nicht lebensbedrohlich sind) steht auch eine vernünftige Maßeinheit (Gramm, Milliliter) dabei. Und in den allermeisten Fällen ist die Zahl vor der vernüftigen Maßeinheit die runde: 500 ml (16.3429382981 Oz) und nicht das unangenehme 15 Oz (453.325 ml).

Naja: San Fran soll ja die "europäischste" Großstadt der USA sein, und die Bay Area ist eher noch europäischer.

Bleiben noch die Fotos: Hier sind einige vom Googleplex.

Montag, 12. Mai 2008

In den Bergen

Heute habe ich mein Fahrrad genommen und bin zu den Bergen gefahren, die man von Mountain View aus tatsächlich sehen kann.

Auf dem Hinweg habe ich noch (nachdem ich gestern nur Sandwiches und Bagels gegessen hatte) bei einem Burgerladen gehalten und einen richtig schön fettigen Burger mit Pommes gegessen.

Dann ging es weiter über die Miramonte Avenue, die Springer Road (nicht nach dem Springer Verlag benannt) bis zur Magdalene Avenue, die sich in Serpentinen den Berg hochschlängelte. Ich bin bis zur Spitze des ersten Hügels gefahren, wo ich dieses Foto schießen konnte:

 
Ein paar mehr Fotos gibt es auch hier. Alle mit der neuen Kamera gemacht.

Sonntag, 11. Mai 2008

Dies und Das

Der Mann trägt einen Anzug.
Er ist der einzige der einen Anzug trägt.

Die erste Entscheidung.
Minuten vergehen.
Hinter jedem Buchrücken
eine Welt.

Er nimmt das erste Buch.
Mein eigenes liegt vor mir.
Ich habe noch keine Seite gelesen.

Heute war ein Tag der vielen kleinen Besorgungen und Beobachtungen. Ich habe eine Digitalkamera gekauft (meine bisherige werde ich bald zurückgeben müssen), mein nächstes Buch angefangen (aber es ist nicht besonders gut) und auch begonnen ein paar Karten zu schreiben (mit mäßigen Fortschritten).

Hier in der Basis war eine Feier für zurückkehrende Soldaten: Eine der seltenen Gelegenheiten, bei denen man merkt, dass man sich in einem Land befindet, das gerade im Krieg ist.

Und trotz aller Gleichheit der Menschen fällt einem immer wieder auf, das die Sprache hier ein sicheres Unterscheidungsmerkmal zwischen Bediensteten und Kunden ist: Bedienstete sprechen unter sich grundsätzlich spanisch.

Und zu guter Letzt: Ist es nicht ärgerlich, dass man am Wochenende sein Essen kaufen muss ?!

Samstag, 10. Mai 2008

Inside the Googleplex

Google hat es gleichzeitig in die Liste der besten und schlechtesten Arbeitsplätze bei Valleywag geschafft... . Die Fotos sind interessant, der Text eher nicht.

Und ja... ich werde irgendwann auch noch eigene Fotos vom Googleplex machen...

Freitag, 9. Mai 2008

Wasser marsch!

Jeden Abend, wenn ich von Google nach Hause fahre bietet sich dasselbe, seltsame Bild: In jedem Rasen (Egal, ob öffentlich, zu Google oder zu AMES gehörend) ist ein Netzwerk kleiner Sprengleranlagen, die den Rasen zusammen mit den anliegenden Strassen und Wegen regelrecht unter Wasser setzen.

Ein grüner Rasen ist schon wichtig.

Donnerstag, 8. Mai 2008

Matter

But once you weren't living hand-to-mouth, and had some ease, you had the leisure to contemplate what life was really all about and who you really were. And given that you had to die, it made sense to seek a good death.

Even these Culture people, bafflingly, mostly chose to die, when they didn't have to.

Star Trek ist inzwischen so bekannt, dass die meisten die "Oberste Direktive" der Föderation kennen dürften: Das prinzipielle Verbot aller technischen oder nichttechnischen Maßnahmen, die geeignet sein könnten, die natürliche Entwicklung einer Zivilisation zu fördern oder zu verändern, selbst wenn dies unter den allerbesten Absichten oder unbemerkt geschähe. (Wikipedia)

Die Culture ist das genau Gegenteil. Die Culture manipuliert. Und das tatsächlich mit allerbesten Absichten und (meist) unbemerkt. 

Die Culture ist eine Zivilisation, die einen technischen Stand erreicht hat in der sämtliche materiellen Bedürfnisse überwunden sind. Wirkliche künstliche Intelligenzen, sogenannte Minds sind in ihren Rechten Menschen gleichgestellt. Menschen steht es frei ihr äußeres nach belieben zu modifizieren, Krankheiten wurden besiegt, abgesehen von seltenen Ereignissen sterben Menschen erst, wenn sie selbst es wollen. Die Culture hat praktisch unbegrenzte Macht über den von ihr besiedelten Teil des Universums.

Was bleibt ist eine Zivilisation auf der Suche nach einem Sinn. Sowohl auf Individualebene (jeder ist hochintelligent und gutaussehend! Und kein Mensch kann annährend das Level der Minds erreichen) als auch für die Zivilisation als ganzes.

Einzelnde Menschen werden oft zu Abenteurern, Wanderern zwischen den Sternen, einige beschließen sich primitiveren Kulturen anzuschließen. Oder sie schließen sich der Kontaktsektion der Culture an. Und die Kontaktsektion verkörpert die Sinnsuche der Gesamtzivilisation: Primitivere Rassen werden, Schritt für Schritt zu selbstbestimmten und demokratischen Gesellschaften erzogen. Gerne durch Undercovermissionen und verdeckte Manipulation, aber wie gesagt: Mit nichtironischen allerbesten Absichten.

Um es kurz zu sagen: Das Culture Universum ist das interessanteste Science Fiction Universum, von dem ich bis jetzt gehört habe. Und die Culture selbst eine der interessantesten Ideen eines Gesellschaftsmodells. Und ein Universum in dem It's My Party And I'll Sing If I Want To ein typischer Name für ein (intelligentes) Raumschiff ist, kann eigentlich nicht langweilig sein.

In Matter geht es um die Ereingnisse auf Sursamen. Erzählt wird die Geschichte hauptsächlich aus den Augen der Special Circumstances Agentin Djan Seriy Anapalian, die ursprünglich von Sursamen stammt und ihrer Brüder Ferbin und Oramen, die in der feudalistischen Kultur von Sursamen geblieben sind. Was als einfacher Kampf um die Thronnachfolge beginnt, entwickelt sich schließlich zu einem echten Problem, selbst für Djan Seriy. 

(Wenn jemand einen einen ersten Blick in die Culture werfen will, würde ich allerdings zunächst Player of Games empfehlen und danach eventuell Excession)

Montag, 5. Mai 2008

Mechanism Design

Heute habe ich die Vortragsfolien von Giuseppe Persiano zum Thema Theoretical Developments on Mechanism Design gelesen, auf den mich eine gute Freundin hingewiesen hatte.
(Außerdem habe ich irgendwo gehört das jemand in Paderborn einen Spieltheorieabend veranstalten wollte und wollte mal ausprobieren, wie sich sowas anfühlt).

Worum geht es im Mechanism Design? Grob gesagt geht es darum gewisse Aussagen über Mechanismen zu treffen. Ein Mechanismus kann beispielsweise eine Auktion um einen Gegenstand sein. Mehrere Bieterinnen geben ein Gebot ab und der Auktions-Mechanismus bestimmt, welcher Bieter den Gegenstand bekommt und zu welchem Preis.

Am bekanntesten sind wohl die erste Preis Auktionen: Die Bieterin, die das höchste Gebot abgegeben hat bekommt den Gegenstand und muss genau so viel bezahlen, wie sie geboten hat.

Erste Preis Auktionen haben aber einen gravierenden Nachteil: Sie sind nicht ehrlich.

Was bedeutet das?

Man stelle sich zwei Bieterinnen vor, die ein Objekt O ersteigern wollen.
Für Bieterin 1 hat das Objekt einen Gegenwert von $400
Für Bieterin 2 hat das Objekt einen Gegenwert von $100

(Die unterschiedlichen Werte können z.B. aus dem unterschiedlichen Nutzen kommen, den das Objekt für die Bieterinnen hat).

Unter der Annahme, das Bieterin 2 nur $100 bieten wird kann Bieterin 1 nun ein Gebot von $101 abgeben und das Objekt ersteigern. Sie hat dabei gelogen: Ihr Gebot ist unter dem Wert, den sie eigentlich dem Objekt beimisst.

Diese Eigenschaft führt dazu, dass erste Preis Auktionen oft eine gewisse "Instabilität" haben. 

Im Gegensatz dazu sind Zweite-Preis-Auktionen ein Mechanismus der ehrlich ist. Das bedeutet die Bieterinnen in einer Zweiten-Preis-Auktion haben niemals einen Vorteil davon etwas anderes zu bieten als den tatsächlichen Wert, den sie dem Objekt beimessen.

Der Mechanismus ist wie folgt: Alle Bieterinnen geben ihr Gebot ab. Die Bieterin mit dem höchsten Gebot ersteigert das Objekt, muss aber nur so viel zahlen, wie die Bieterin mit dem nächsthöheren Gebot geboten hat.

Würde also Bieterin 1 $400 bieten und Bieterin 2 $100, so bekäme Bieterin 1 das Objekt und würde $100 bezahlen müssen.

Warum lohnt es sich nicht, zu lügen?

Würde Bieterin 1 weniger bieten, beispielsweise $200, so würde sie genausoviel bezahlen, hätte aber zusätzlich das Risiko, dass jemand zwischen $400 und $200 bietet und sie das Objekt nicht ersteigern würde. Sie würde in keinem Fall etwas gewinnen.

Würde Bieterin 1 mehr bieten als $400 z.B. $600 und ein anderer Bieter bietet $550 müsste Bieterin 1 $550 für das Objekt bezahlen. In ihren Augen zuviel (da das Objekt für sie ja $400 wert ist).

Hm. Mit Theoretical Developments on Mechanism Design hat das noch nicht viel zu tun. Aber vielleicht vermittelt es eine grobe Idee, worum es im Mechanism Design im Grunde geht.

Sonntag, 4. Mai 2008

Maker Faire


Searching for Life
Answers are revealed
about ourselves

Viele von euch kennen vermutlich das SETI Projekt, das sich zum Ziel gesetzt hat Außerirdisches Leben zu finden und den Ableger SETI@Home, ein Screensaver der ungenutzte Rechenzeit nutzt um Datensätze von SETI nach auffälligen Daten zu durchsuchen.

Nun kann man von außerirdischem Leben halten, was man will. Ich persöhnlich bin zum Beispiel der Meinung, das wir lieber naheliegendere Probleme lösen sollten, bevor wir nach ET suchen. Wenn es da draussen Leben gibt (wovon ich überzeugt bin), werden wir schon früher oder später darüber stolpern.

Es gibt aber auch andere Anwendungsmöglichkeiten für derartige verteilte Software: Von Klimavorhersage über Malariaforschung bis zur Suche nach Primzahlen. Die Universität Berkeley bietet eine Vielzahl von Projekten zur Auswahl.

Warum erzähle ich das alles? Ich war heute, auf Empfehlung meines Hosts bei Google, auf dem Maker Faire in San Mateo und habe dort unter anderem einen Vortrag über SETI@Home gehört.  Der Maker Faire ist eine Zusammenkunft von mehr oder weniger bekannten Künstlern, Freizeitwissenschaftlern und Do-It-Yourself Fanatikern auf dem eine ganze Reihe faszinierender Dinge zu sehen waren:

Fernlenkautos, die mit einer Wii Remote gesteuert wurden zum Beispiel (was äußerst gewöhnungsbedürftig war, da das Auto immer von sich aus gesehen eine Linkskurve drehte, wenn man die Wii Remote nach links neigte) oder eine Steampunk Sektion mit einer Art "Landhausboot" und einem "dampfbetriebenen" Motorrad (unter lauter Menschen, die so gekleidet waren, dass ein Monokel ihnen gut gestanden hätte). Sehr schön war auch ein großer Legobereich, der mich ein wenig an das Miniland im Legoland erinnert hat (aber in meiner Erinnerung war das Miniland doch noch detaillreicher) und ein Stand an dem man Computerkunst betreiben konnte.

Auch Googles neustes Produkt wurde auf einem Stand vorgestellt: SketchUp, eine äußerst einfach zu erlernende und intuitive 3D Zeichenumgebung. Ich kann nicht beurteilen, wie nützlich soetwas ist, aber es hat Spaß gemacht damit herumzuspielen. (Und auch mich an einem Google Stand als unbeteiligter Kunde auszugeben. Vielleicht treffe ich die Leute von da ja mal in einem Cafe in Google).

Kommentierte Fotos vom Maker Faire gibt es hier.

Auf der Rückfahrt habe ich dann noch eine Frau getroffen, die vor 12 Jahren aus Lübeck nach Kalifornien gekommen ist. Sie ist Künstlerin und interessiert sich im Moment für Schaltkreise, da sie eine Skulptur bauen will, die über Berührungen Musik erzeugt. Sie erzählte auch von einer anderen Künstlerin, die mit Nadel und Faden Schaltkreise in Stoff genäht hat. Sehr beeindruckend.

Freitag, 2. Mai 2008

Klassiker

Endlich mal alle alten und schönen Klassiker auf einer Seite:




und viel mehr hier.

Gym

Früher habe ich Leute verachtet, die ins Fitnesszentrum gingen. Ich glaube der Grund war: "Wie kann man nur so auf den eigenen Körper fixiert sein" oder ähnlich.

Inzwischen gehe ich hier aber selber einmal die Woche ins Fitnesszentrum und muss sagen: Das ist ein gutes Gefühl. Nicht unbedingt während des Trainings, obwohl es auch Spaß macht zu sehen wie man sich von Woche zu Woche verbessert, sondern vor allem das Gefühl danach, sich richtig verausgabt zu haben und körperlich erschöpft zu sein.

Und am nächsten Morgen hat man einen Muskelkater und erinnert sich daran, dass man gestern etwas gutes für den Körper getan hat :-)

Ach ja: Der erste Mai ist hier kein Feiertag. Aber in ein paar Wochen kommt der Memorial Day.

Donnerstag, 1. Mai 2008

Poetry Reading

Poetry Reading

I'm curled into a ball
like a dog
that is cold.

Who will tell me
why I was born,
why this monstrosity
called life.

The telephone rings. I have to give
a poetry reading.

I enter.
A hundred people, a hundred pairs of eyes.
They look, they wait.
I know for what.

I am supposed to tell them
why they were born,
why there is
this monstrosity called life.

Anna Swir
(1909-1984)

Ich habe übrigens letztens bei Google in einem der kleineren Cafes The Complete Work of Shakespeare gefunden. Direkt neben Freuds Abriß der Psychoanalyse. Eine der schönen Dinge hier ist, dass überall kleine Bibliotheken mit ein oder zwei Regalen mit Büchern sind (Und die meisten dieser Regale sehen aus, wie Bücherregale auszusehen haben: Verschnörkeltes, dunkles, altes Holz). Einige davon sind sogar so gedacht, dass man eigene Bücher dalassen soll und dafür welche aus dem Regal mitnimmt. Das Gedicht oben ist aber nicht dorther, sondern aus einem Gedichtband, den ich in San Fran gekauft habe, Anna Swir hat in vielen ihrer Gedichte eine Tendenz dazu mich wirklich zu berühren.