Sonntag, 15. August 2010

Dachau

Gestern war ich mit Solmaz, die ihre Cousine in München besucht, in Dachau. Oder genauer, wir waren zuerst im Schloss und in der Altstadt und danach in der KZ Gedenkstätte. Wie erwartet ein Ausflug mit zwei Gesichtern.

Hoch über Dachau gelegen hatte man vom Schlossgarten aus eine großartige Übersicht über Dachau (und wäre es sonnig gewesen vielleicht sogar über München und die Alpen). Der Garten selbst war voller Blumen, Obstbäume und schloss an ein kleines Wäldchen an, das nach einigen Wochen des Stadtlebens in München eine schöne Abwechslung war. Ich habe einige Fotos gemacht, aber Solmaz Fotos dürften noch um einiges besser sein, wenn ich sie bekomme.
Dachau selbst ist ein schönes, kleines und hügeliges Städtchen, dass durch diesen Besuch sofort in meine engere Auswahl für eine Wohnung gekommen ist. Zumal es mit der S-Bahn nur wenige Minuten bis zum Marienplatz sind.

Der zweite Teil unserer Exkursion war dann erwarteterweise deutlich ernsthafter. KZ Gedenkstätten lösen bei mir vom Moment des Betretens an eine leicht unheimliche, dunkle Stimmung aus. Ihr Besuch ist der einzige Zeitpunkt, an dem ich mir der Verbrechen des dritten Reiches auf einer tieferen Ebene wirklich bewusst werden kann. Man ist dort in einer Umgebung in der wirklich alles daran erinnert, was genau damals passiert ist. Eine wichtige Erfahrung und eine Erfahrung die man von Zeit zu Zeit wiederholen sollte. Es ist wichtig sich daran zu erinnern, zu was Menschen fähig sein können. Und es ist auch wichtig zu begreifen, dass nichts an den Menschen damals "fundamental anders" ist als an den Menschen heute.

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