"Es gibt auf der Welt vielerlei verschiedene Bücher. Das ist auch vernünftig, denn es gibt vielerlei verschiedene Menschen, und jeder will etwas anderes lesen. Leute, die zum Beispiel ungern Geschichten lesen, in denen kleinen Kindern schreckliche Dinge passieren, sollten dieses Buch sofort weglegen. Es gibt aber eine Sorte Buch, die praktisch kein Mensch gerne liest, und das sind juristische Bücher. Sie sind berüchtigt dafür, dass sie sehr dick, sehr langweilig und sehr schwer zu lesen sind. Das ist ein Grund, warum manche Rechtsanwälte haufenweise Geld verdienen. Das Geld ist eine Gratifikation - das Wort "Gratifikation" bedeutet hier "eine Belohnung, durch die man veranlasst wird, etwas zu tun, was man eigentlich lieber nicht tun möchte" - , eine Gratifikation also dafür, dass man dicke, langweilige und schwierige Bücher liest."
(aus Lemony Snicket - Eine Reihe betrüblicher Ereignisse Band 1)
Ich habe nun die ersten drei Bände von Lemony Snicket gelesen (eine Buchreihe, auf die ich durch den gleichnamigen Film aufmerksam wurde). Der Schreibstil erinnert mich ein wenig an Moers und die 13 1/2 Leben des Käpt'n Blaubärn und ein wenig auch an den Sprachstil in der "Sendung mit der Maus". Ein wenig kindlich und sehr bildhaft und lebhaft, so dass im Kopf schnell konkrete Bilder entstehen (wobei ich natürlich die Bilder des Filmes im Kopf habe, der sehr zu empfehlen ist). Die Bücher waren auch sehr einfach zu lesen, die perfekte Reiselektüre quasi (und eine Abwechselung nach "Oceano Mare", das die volle Aufmerksamkeit verlangte). Insgesamt finde ich aber doch den Film besser als die Bücher, die Stimmung dort doch noch intensiver ist.
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