Freitag, 16. Januar 2009

Stille

Cleaver machte einen schnellen Schritt durch den Raum und schlug seinem Sohn hart ins Gesicht. Er hat noch nie im Leben jemandem eine Ohrfeige gegeben. Dann durchquerte er die Molkerei, stieß den schwarzen Vorhang auf und stürzte durch die Tür nach draussen.

Cleaver ist ein Mensch der alles erreicht hat. Doch dann, direkt nach seinem Interview mit dem amerikanischen Präsidenten und direkt nachdem sein Sohn einen quasi-Autobiographischen Veriss über sein Leben veröffentlich hat, entschließt er sich aus dem Leben zu verschwinden: Er zieht in ein Haus ohne Strom in den Bergen Norditaliens.

Dort beginnt er sein Leben aufzuarbeiten. Von seinen vielen Geliebten, über den Tod seiner Tochter bis hin und immer wieder zum Buch seines Sohnes. Man kann sagen, das Cleaver dort draussen, abgeschottet von der lauten Welt, sich selbst findet.

Ein interessantes Buch. Vor allem weil sich Cleaver in einer so von mir verschiedenen Lebenssituation ist. Während ich gerade dabei bin mich ins Leben zu stürzen und "zur Mitte strebe" kommt er aus der Mitte und will zum Rand.

Vielleicht muss man überall mal gelebt haben. Und vielleicht werde ich in 20 Jahren ein Cleaver sein. Wer weiß?

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