Jahre früher. Peter, Susans Vater, hat die Schlucht schon oft besucht, um dort die Landschaft zu malen. Nun sitzt er dort fest. Der Fuß ist eingeklemmt in einer Felsspalte. Es wird Nacht und es regnet. Bald fällt er in einen Halbschlaf mit Halbträumen über seine wilde Zeit in Schottland und Kalifornien.
Wieder Jahre früher. Italien. Ein krebskranker alter Maler erlebt seine letzten Tage. Er denkt über seine Gemälde und die Welt, in der er lebt, nach. Er beschließt ein letztes Gemälde zu schaffen. Ein Stilleben, genau wie all die Gemälde davor. Er scheint glücklich und denkt auch an Peter, der ihm, einige Zeit zuvor, ein paar Mal geschrieben hat - ohne allerdings seine Adresse anzugeben.
Ein paar Wochen und Monate nach dem Tod des Malers. Ein blindes Mädchen, dass früher, als sie noch sehen konnte, Kunstunterricht bei ihm nahm, besucht sein Grab. Sie lebt ein isoliertes Leben, verkauft Blumen, und wird von ihrer Mutter in einer kleinen Welt gehalten. Kennt ein paar Menschen, aber hat doch kaum eine Chance aus diesem geregelten Leben auszubrechen.
How to paint a dead man schildert all diese Geschichten. Und zwar jeweils bis zu ihrem Höhepunkt. Die eigentliche Auflösung wird dem Leser überlassen. Und gerade das macht das Buch aus. Der Mut, auf das Ende zu verzichten und sich ganz der Schilderung der Umstände und Gedanken der Protagonisten zu widmen, die auf den Höhepunkt ihrer jeweiligen Geschichte zusteuern. Dabei bekommt man gleichzeitig einen Einblick in die Welt (oder vielmehr: In 4 unterschiedliche Welten) der Kunst und dafür kann man, so finde ich, dem Buch schon die eine oder andere Länge verzeihen.